«Sind dankbar, überhaupt spielen zu dürfen» | Hockey Club Davos Nachwuchs

News - «Sind dankbar, überhaupt spielen zu dürfen»

Die Corona-Pandemie hat auch vor dem HCD-Nachwuchs nicht Halt gemacht: Ein paarmal mussten Spieler in Quarantäne, die Meisterschaft bei der U20 und U17 wird ohne Playoffs gespielt, und die Teams ab 15 und jünger dürfen nur trainieren. Trotzdem sehen die Verantwortlichen auch viele positive Aspekte.

Verfolgte man das Spielgeschehen der U20- und U17-Meisterschaft der Hockeyaner, so lasen sich die Resultate des HCD ziemlich unerfreulich. Mittlerweile sieht die Bilanz um einiges besser aus, und die letzten Partien konnten die Davoser Junioren auch gegen starke Widersacher mehrheitlich für sich entscheiden. Man sei tatsächlich nicht happy gewesen ob der Art und Weise, wie gespielt worden sei, erklärt HCD-Ausbildungschef René Müller auf Anfrage. Man habe definitiv höhere Ansprüche, als am Tabellenende herumzuturnen. «Mindestens einen Platz im vorderen Mittelfeld erwarten wir jeweils schon.» Müller nimmt sein U20-Team aber in Schutz: «Wir haben eine sehr junge Equipe zusammen, die sich erst finden musste. Mittlerweile sehen wir klare Fortschritte nicht nur bei den Resultaten, sondern auch, was die individuellen spielerischen und technischen Leistungen angeht.» Vor allem aber ist der Ausbildungschef dankbar, dass die ältesten Junioren ihren Sport wettkampfmässig betreiben würden. Dies sei nicht selbstverständlich, wenn man die Verhältnisse in anderen Ländern sehe.

Sehr junges U17-Team
Die Leistungskurve des U17-Teams gleicht bisher jener der U20, und auch sonst zeigen sich deutliche Parallelen. Auch die U17 verfügt über ein sehr junges Kader. In den vergangenen Partien wurde sogar ein Block U15-Spieler eingesetzt. So können diese Erfahrungen auf der nächsthöheren Altersstufe sammeln, was ihnen in der nächsten Saison zum Vorteil gereichen wird. Auch in dieser Altersstufe sind deutliche Fortschritte in verschiedener Hinsicht erkennbar.
Am Wochenende wird die «normale» Qualifikation abgeschlossen, dann folgt eine Zusatzrunde, in der nochmals jeder gegen jeden spielt. Abschliessend werden die ersten Zwei der Tabelle in einer Finalserie das schweizweit beste Team erküren. Auf Playoffs wird heuer verzichtet, weil eine allfällige Quarantäne eines Teams den Spielplan zu arg durcheinanderwirbeln würde. Auch so stehen für die beiden ältesten HCD-Junioren-Teams zwei bis drei Spiele pro Woche an. «Von da her gesehen befinden wir uns fast im Playoff-Rhythmus», stellt Müller fest.

Entwicklung muss weitergehen
Auch wenn es für die Davoser Teams um nicht mehr allzu viel geht, wollen und müssen Junioren und Verantwortliche weiterhin Vollgas geben. Es sei wichtig, dass die positive Entwicklung weitergehe, sagt Müller. Es gehe darum, ein gutes Gefühl für die nächste Saison aufzubauen. «Erfolgserlebnisse sind wichtig für den Kopf.» Etwas schade findet der Ausbildungschef, dass die jüngeren HCD-Junioren nur trainieren konnten. Es nütze aber nichts, sich zu beklagen: «Wir haben während der Pandemie gelernt, flexibel zu sein. Sollte der Bundesrat die Corona-Massnahmen entsprechend lockern, würden wir sicher versuchen, einige Freundschaftsspiele zu organisieren.»

Begeistert zeigt sich Müller vom Echo auf die Crowfunding-Aktion zugunsten des HCD-Nachwuchses, die über 80000 Franken einbrachte. Es sei gewaltig und gleichzeitig auch rührend gewesen, was alles abgegangen sei. «Es haben Leute Solidarität gezeigt, die sonst nicht viel mit dem HCD zu tun haben. Für diese Solidarität gebührt ein grosser Dank.»

Text: Pascal Spalinger / Davoser Zeitung  Bild: Maurice Parrée

Sind dankbar

26.02.2021 14:36